Jeder für sich oder alle gemeinsam?
Umfrage und Jugendwettbewerb zum Thema „Zusammenhalt“
Rund 8 Prozent Inflation durch drastisch gestiegene Lebensmittel- und Energiepreise – und mitten in Europa ein Krieg, der die Kostensteigerungen in erster Linie verursacht. Die Menschen in Deutschland sind im Krisenmodus. Halten sie jetzt eher zusammen oder driftet die Gesellschaft auseinander nach dem Motto „Rette sich wer kann“?
Jüngere Menschen sehen Nachholbedarf
Als die Pandemie ausbrach, war die Solidarität unter den Bürgern zunächst groß, später kam es verstärkt zu Konflikten, wie mit Corona umzugehen sei. Aktuell scheint es angesichts diverser Krisen um das Zusammenstehen in der Gesellschaft auch nicht gut bestellt zu sein: Einer Infratest-dimap-Umfrage für die ARD zufolge halten 64 Prozent der Wahlberechtigten den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland für schlecht. Auch bei jüngeren Menschen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren ist die Zahl derer, die den Zusammenhalt in Deutschland als schlecht empfinden, mit 73 Prozent deutlich höher als im Durchschnitt aller Befragten. Während das gesellschaftliche Miteinander kritisch oder negativ beurteilt wird, schätzen die Menschen der Umfrage zufolge den Zusammenhalt in ihrem direkten Umfeld sehr viel positiver ein. Neun von zehn Befragten sagen, in ihrer Familie und im Freundeskreis sei er intakt. Und fast drei Viertel empfinden das Miteinander in ihrer Kommune als gut. Die wichtigsten Institutionen für das Wir-Gefühl in Deutschland sind der Studie zufolge Sportvereine, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, gefolgt von Schulen und Bildungseinrichtungen.
Jugendwettbewerb ruft zur kreativen Auseinandersetzung mit Zusammenhalt auf
Viele Initiativen motivieren zum gesellschaftlichen Miteinander. So greift etwa der 53. Internationale Jugendwettbewerb „jugend creativ“ das Thema „WIR. Wie sieht Zusammenhalt aus?“ auf. Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 13 sowie Jugendliche bis einschließlich 20 Jahre sind aufgerufen, Bilder, Kurzfilme und Quizlösungen zu dieser Frage einzureichen. Teilnahmeschluss ist der 16. Februar 2023. Alle Infos zum Wettbewerb findet man auf jugendcreativ.de. Schirmfrau dieser Wettbewerbsrunde ist Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien: „Kinder und Jugendliche sind die Erwachsenen von morgen, sie werden die Zukunft unserer Gesellschaft gestalten. Wenn sie sich jetzt künstlerisch und kreativ mit Fragen der Gemeinschaft und des Zusammenhalts auseinandersetzen, ihre Gedanken, Wünsche und Hoffnungen äußern können, dann lohnt es sich, genau hinzuschauen.“ Nach dem Teilnahmeschluss startet am 20. Februar in der Kategorie Kurzfilm auf jugendcreativ-video.de ein Publikumsvoting. Dort kann man sich alle Filme anschauen und für den Favoriten abstimmen.